Die kleinste Bigband der Welt!

Kleine Geschichten und Anekdötchen

After-Show-Party mit den Rolling Stones: Aufgrund der Tatsache, dass wir in den 70er und 80er Jahren die Hausband im legendären Kuhdorf Berlin waren, lud uns der Chef Manuel Tietsch zur After-Show-Party mit den Stones ins „La Vie en Rose“ im Berliner Europa-Center (heute Teil des Irish Pub) ein. Wir waren die einzigen nicht geladenen Gäste und amüsierten uns königlich auf dieser dekadenten Party. Ein Höhepunkt unserer Karriere – Gänsehaut bis heute.

Anruf von Jürgen Jürgens: Wir sollten mal vorbei kommen in sein Büro beim SFB. Angekommen, spielte er uns DaDaDa von Trio vor. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Lied noch nie im Rundfunk gelaufen. Wir waren uns einig: eine Sensation.

Wir spielten auf dem Nürburgring für Kawasaki auf einem der sagenumwobenen „Elefantentreffen“. Nur Motorradfahrer und der Geruch von Leder und Dosenbier. Vor uns spielte vor mehreren zehntausend Motorradverrückten eine Heavy-Metal-Band in schmerzender Lautstärke. Als wir dran waren wummerte unser Herz bis in die Kopfhaut. Nach ca. 10 Minuten grölte die Menge mit uns „Rosamunde“, inklusive Dosenbier. Es war unglaublich.

Ende der 70er Jahre. Wir konzertierten auf dem Ausflugsschiff irgendwo auf den Berliner Gewässern für die Freizeitgruppe Schmargendorf. Als wir nach dem ersten Set – ca. 45 Minuten – eine kleine Pause ankündigten, drohte die Freizeitgruppenveranstaltung zu einem ernsthaften Problem zu werden. Man wollte 8 Stunden Musik, und zwar durchgehend. Nach ca. 2 Stunden verbrachten wir den Rest des Dampferausflugs im Steuerstand des Kapitäns, der uns Schutz gewährte und blieben so von körperlichen Attacken verschont.

Silvester in der Karikaturistenkneipe „Spitze“ in der Lietzenburger Straße, ca. morgens um 4 Uhr. Wir, auch ein ganz wenig betrunken, wollten nach Hause ins Charlottenburger Ufer. Taxi: keine Chance. Bernd wankte zu Fuß der Heimat entgegen. Ich (Peter) nahm eine Mitfahrgelegenheit von unserer leider nicht minder betrunkenen Nachbarin an und legte mich zum Schlafen auf die Rückbank ihres Mercedes. Nach ca. 200m Autofahrt gerieten wir in eine Polizeikontrolle; ich vernahm ein lautes Gespräch, immernoch auf der Rückbank liegend. Plötzlich und unerwartet riss der Polizeibeamte die Tür auf, sah mich und schrie: „Da liegt ja das halbe Dütt!“ Recht hatte er. Mit Blaulicht und ohne Martinshorn fuhr er vorne weg und brachte uns und den Mercedes nach Hause. Er verließ uns mit den Worten: „Aber nich nochma so ne Nummer!“. Ja ja, unser gutes altes Berlin.

Das Motorradrennen am Nürburgring war beendet. Kawasaki hatte überzeug und die anschließende Feier war feucht und fröhlich. Im eigens aufgebauten VIP-Zelt war die Stimmung auf einem andauernden Höhepunkt. Nachdem wir früh morgens unsere Instrumente eingepackt hatten, fuhren wir mit unserem Bandauto quer durch das Zelt (wohlgemerkt von draußen nach drinnen und wieder raus). Das Zelt brach zusammen und die Kawasaki-Mannschaft verabschiedete uns mit Jubel und Applaus.

Anfang der 80er Jahre, Urlaub in Jugoslawien, mit unseren Motorrädern in der Nähe von Split. Wir kamen genau richtig. 2 Lieder hatten wir schon in der prallen Sonne der Adria komponiert – da plötzlich, das Dorf im Ausnahmezustand: das alljährliche Louvre-Fest stand an! Hammel wurden gegrillt, per Hand, versteht sich. Der tiefschwarze, selbstgemachte Rotwein tat sein übriges. Wir wurden durchs Dorf getrieben, von Familienfest zu Familienfest, Hammel zu Hammel. Wir tranken und sangen, wir sangen und tranken. Immerhin vier Lieder haben wir komponiert. Bis heute wissen wir nicht, wie wir nach Hause gekommen sind.

Ende 70er, Anfang 80er Jahre. Deutschlandhalle Berlin, Udo Lindenberg gab sich die Ehre. Wir, damals mit unserer Band „Altbau“ in großer Besetzung, fuhren einfach mal hin. Mit Instrumenten bepackt zur Deutschlandhalle. Der Pförtner, in der Annahme, wir wären bestimmt ganz wichtig, ließ uns rein. Wir stürmten in die Halle bis zur ersten Reihe, erzählten dort, wer wir sind und boten uns als Vorband für das anstehende Konzert an. Fritz Rau musterte uns und meinte: „Ganz schön mutig.“ Wir spielten natürlich nicht, saßen aber beim Soundcheck in der allerersten Reihe.

Anfang der 80er Jahre. Seit Jahren spielten wir im „Bierhaus“ am Theodor-Heuss-Platz in Berlin. „Spielt Ihr auch privat?“ „Selbstverständlich.“ 3 Wochen später fanden wir uns auf einer privaten Motoryacht wieder. Die Sonne prall, die Stimmung ausgelassen. Party eben. Wie immer. Aber irgendwie war doch alles anders – ein Tag, gemacht für Außergewöhnliches. An einem der musikalischen Höhepunkte legten wir dem feiernden Partyvolk nahe, doch bitte über Bord zu springen. Bis auf den Schiffsführer kamen alle unserer Bitte nach. Mitten im Wannsee schwamm unser Publikum eine Polonaise.

Berlin, Waldbühne, 80er Jahre. Alle waren da: Costa Cordalis, Hazy Osterwald, C.C. Catch, Mike Krüger, Albano und Romina Power, Karl Dall und viele mehr. Durchs Programm führte Dieter Thomas Heck. Das Dütt wurde auf einer 2x2m kleinen auf die große Bühne geschoben. Wir hatten 20 Minuten. Ausverkauft. In der Waldbühne. Ein unglaubliches Gefühl. Wir spielten und 20.000 sangen mit. Unvergessen. Schluss der Veranstaltung: hinter der Bühne standen alle Künstler. Dieter Thomas Heck rief alle nochmal auf die Bühne, um Applaus und Ovationen entgegen zu nehmen, inklusive Abschlussfoto. Alle rauschten an uns vorbei. Wir hörten den tosenden Beifall und freuten uns auf unseren Einsatz. Wir warteten bis zum Schluss. Unser Name fiel nicht. Dieter Thomas hatte uns vergessen.

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